Aktuell haben wir zwei verschiedene Workshopformate erarbeitet, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten. Der eintägige Workshop „Kollektive Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt“ ist ein Empowerment-Workshop für Betroffene. Im Gegensatz dazu richtet sich der zweitägige Workshop „Sexualisierte Gewalt thematisieren: solidarischer Umgang und Verantwortungsübernahme über Einzelfälle hinaus“ primär an nicht-Betroffene. Wir haben die Workshops bereits mehrmals umgesetzt, was sehr bewegend und bestärkend für uns war. Dank des positiven Feedbacks sind wir motiviert, damit weiter zu machen, in Leipzig, aber auch in anderen Städten.
Die nächsten Termine findet ihr hier!
Falls ihr uns bei der Organisation der Workshops unterstützen wollt und/oder uns in eure Stadt einladen möchtet, so schreibt uns gerne eine Email an ws-sise@riseup.net
WORKSHOPS
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Workshop für Betroffene:
Ein Raum für kollektive Auseinandersetzung
mit sexualisierter Gewalt
Wir wollen das Thema sexualisierte Gewalt kollektiv angehen, um der Vereinzelung und Tabuisierung von sexualisierten Gewalterfahrungen entgegenzuwirken. Wir wünschen uns einen Raum für Sichtbarkeit und Komplexität - für selbstbestimmtes Sprechen. Einen Raum, in dem wir unsere eigenen Sprechpositionen finden können, ohne irgendwelchen Vorstellungen und Bildern von Betroffensein entsprechen zu müssen.
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In dem Workshop wollen wir uns mit euch über persönliche Auseinandersetzungsprozesse austauschen und die gesellschaftlichen Wirkweisen von sexualisierter Gewalt diskutieren:
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Wie kann ich selbstbestimmt über meine Gewalterfahrung sprechen (oder nicht sprechen) und was hindert mich daran?
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Wie hängen meine persönlichen Herausforderungen im Umgang mit der Gewalterfahrung mit gesellschaftlichen Bildern von sexualisierter Gewalt und Betroffenen zusammen?
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Welche Bedeutung haben gesellschaftliche Positionierungen im Kontext meiner Gewalterfahrungen?
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Wie wirken Gefühle von Scham und Schuld auf mich?
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Wie können hilfreiche Umgangsweisen aussehen, welche kollektiven Empowermentstrategien wünschen wir uns?
Wir wollen uns mit diesen Fragen auf unterschiedliche Weisen beschäftigen, zum Beispiel durch einen Austausch über Zitate und Texte, Audioaufnahmen von Demo-Redebeiträgen, Kleingruppengespräche und Bewegungsformate. Wir versuchen verschiedene methodische Auseinandersetzungsmöglichkeiten anzubieten, so dass möglichst jede Person eine Weise findet, mit der er*sie sich wohl fühlt.
Sexualisierte Gewalt thematisieren:
Workshop zu solidarischem Umgang und Verantwortungsübernahme über Einzelfälle hinaus
Wir, sichtbar & selbstbestimmt, sind eine selbstorganisierte Gruppe von Betroffenen von sexualisierter Gewalt/Vergewaltigung. Wie oft haben wir in den letzten Monaten und Jahren als Reaktion auf das öffentliche Bekanntwerden von Fällen sexualisierter Gewalt gehört, dass Betroffenen zugehört werden soll, dass sie ernst genommen werden sollen. Häufig, so unser Eindruck, bleibt es aber bei diesem Lippenbekenntnis und die Auseinandersetzung wird in den persönlichen Bereich verschoben. Aber wir wünschen uns, dass auch Nicht-Betroffene Menschen Verantwortung übernehmen, dass wir sexualisierte Gewalt/Vergewaltigung als Thematik begreifen, die jede Person was angeht – über den Einzelfall hinaus.
Deshalb haben wir einen Workshop ausgearbeitet, für Personen, die ein ernsthaftes Interesse an der Auseinandersetzung mit dem Thema haben, andere Menschen unterstützen oder Verantwortung auch jenseits von konkreten Gewaltereignissen übernehmen möchten. Bis auf Täter:innen, die sich gerade noch in einem aktiven Aufarbeitungsprozess befinden oder sich einem solchen Prozess verweigert haben, sind alle herzlich eingeladen. Die Workshop-Inhalte richten sich vornehmlich an Personen, die selbst nicht sexualisierte Gewalt/Vergewaltigung er-/überlebt haben.
Wir wollen durch das Kennenlernen von Betroffenen-perspektiven Selbstreflexion anregen und uns gemeinsam mit Fragen beschäftigen, wie gute Unterstützung und eine gemeinsame Verantwortungsübernahme aussehen kann: im persönlichen Bereich, zum Beispiel unter Friends, und in öffentlichen Bereichen, wie am Arbeitsplatz oder politische Initiative, Projektgruppe, Freizeitverein.
Unserer Ansicht nach ist die Thematik super komplex – und Eigenreflexion immer auch intensiv. Daher möchten wir uns auch wirklich Zeit nehmen und haben entsprechend ein Programm im Rahmen von 2 Tagen geplant. Dich erwartet eine Vielfalt von Methoden, von Kleingruppenaustausch, über Audio- und Videoformate, stille Einzelarbeit und vielem mehr. Wir freuen uns sehr diesen Workshop mit euch zu gestalten und loszulegen!!!