ZÄRTLICH & ZORNIG
ZÄRTLICH & ZORNIG
ZÄRTLICH & ZORNIG
Podcast aus Betroffenenperspektiven zum Umgang mit sexualisierter Gewalt/Vergewaltigung
Mit unserem Podcast zärtlich&zornig wollen wir Austauschräume schaffen und vielfältige Betroffenheiten von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt und unterschiedliche Umgangsweisen damit sichtbar machen. Es ist ein Podcast, der uns empowert, der uns wütend, emphatisch, stolz, traurig, stark und mutig macht- und euch hoffentlich auch.
Innerhalb unserer einstündigen Folgen wollen mit gesellschaftlichen Vergewaltigungserzählungen, Normen und Tabus brechen. Aus Betroffenenperspektiven diskutieren wir mit tollen Gäst*innen über Schuld, Scham, Wut, Rache, Sprache, Empowerment und vieles mehr. Wir beleuchten Hindernisse für den selbstbestimmten Umgang mit Betroffenheiten und teilen Handlungsstrategien.
Im Zentrum des Podcast steht dabei die strukturelle Dimension von Vergewaltigung und das Erleben einer weiteren gesellschaftlichen Gewalt, die starre Betroffenheitsbilder zeichnet, individualisiert und unsichtbar macht. Dagegen senden wir an - alle 2 Monate zu hören bei Sphere Radio, Mixcloud, Soundcloud und Spotify.
Schaltet ein, erzählt euren Friends davon und schreibt uns euer Feedback an zaertlichundzornig@riseup.net
Sex:Arbeit:Macht
In unserer sechsten Folge ist Leo zu Gast. Leo hat erzwungene Sexarbeit überlebt und spricht nun unter Anderem auf dem Instagram-Account ueber_lebens_freude über eigene Betroffenheit, (unfreiwillige) Sexarbeit, (Queer)feminismus, psychische Gesundheit und über die Gründe, weshalb Leo gegen ein Sexkaufverbot ist. Wir sprechen über Social Media und die Projektionen, die mit öffentlichem Sprechen und Sichtbarkeit einhergehen. Es geht um Isolation und die gleichzeitige Verbundenheit mit anderen Überlebenden, um die eigene Anerkennung von Verletzlichkeit & Betroffenheit und um Wut & Verzweiflung als Überlebensstrategien. Wir sprechen über die perfide Struktur von patriarchaler Gewalt, von gewaltausübenden Personen als auch von öffentlichen Institutionen wie der Polizei und dem Rechtsstaat. Es geht um (rassisitische) Täter- und Opfernarrative im Zuge der Gerichtsverhandlung von Leo und um die fehlende Unschuldsvermutung für Betroffene. Wir sprechen über eindimensionale stigmatisierende Bilder von Sexarbeitenden in der Mehrheitsgesellschaft und darüber was Sexarbeitenden in Not wirklich helfen könnte.
Es geht um Heilung und die Frage wer überhaupt Zugang dazu hat. Wir sprechen über die Revolution und über unsere größte Waffe - die Kollektivität.
unbequem & unapologetic
In unserer fünften Folge ist Camila zu Gast und wir sprechen über die Auswirkung von Rassismus auf die Betroffenheit von sexualisierter Gewalt. Es geht um die (Un-) Möglichkeiten von Verbundenheit und um Empowerment als kollektive Praxis. Um Enttabuisierung von sexualisierter Gewalt und die strukturellen Hürden dabei. Es geht um die Notwendigkeit von Betroffenenarbeit, die nicht von /weißen/ Deutschen ausgeht und um die Frage, wer eigentlich als betroffene Person von sexualisierter Gewalt ernst genommen wird. Wir sprechen über die kapitalistische Vereinnahmung von sozialen Kämpfen, die Vermarktung von Allyship und fehlende Empathiefähigkeit. Es geht um Brüche und Kontinuitäten und um die Kraft unbequem zu bleiben.
Sexualisierte Gewalt
in der Familie
In unserer vierten Folge sprechen wir mit unseren Gästen Gabriel_Nox und Malte über sexualisierte Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend in der Familie.
Es geht um die Auseinandersetzung mit vorherrschenden Bildern von Familien. Dem eigenen Druck und Stress als Kind diese Bilder aufrecht zu erhalten. Um Geheimhaltung und Erinnern. Wir tauschen uns über Kontaktabbrüche und Kontaktpausen aus. Wir reden über Sprechverbote und kollektive Realitätsverweigerung. Es geht um Transition und nicht-binäre Identitäten. Um das (ver)lernen der (Un)wichtigkeit eigener Grenzen und Körperwahrnehmungen. Und wir reißen viele Themen an wie Kindeswohl, Coming-Out, Sexualität und die Frage, was Gesellschaft eigentlich davon hat, sexualisierte Gewalt zu ignorieren und was es unserer Meinung nach für Veränderungen braucht.
Sexualisierte Gewalt in queeren Räumen
In unserer dritten Folge geht es um das Erleben von und den Umgang mit sexualisierter Gewalt in queeren Räumen und Beziehungen. Wir bewegen uns in einer Gesellschaft, die eine sehr klare Vorstellung davon hat, was Vergewaltigung bedeutet und wer als ‘vergewaltigbar’ gilt. Eine Betrachtung von sexualisierter Gewalt wird häufig nur innerhalb heterosexueller Konstellationen verortet, in der Männer als einzig mögliche Täterfiguren identifiziert werden. Diese Bilder gestalten und verwehren Möglichkeitsräume des Sprechens und der Glaubwürdigkeit. Wir sprechen daher in dieser Folge mit unseren beiden Gästen von Queering Defaults über die Anerkennbarkeit von sexualisierter Gewalt in queeren Kontexten und Beziehungen und ihre Grenzen. Es geht um die strukturelle Unsichtbarmachung von Betroffenheiten, um die Normalität transfeindlicher Erzählungen und das Ignorieren intersektionaler Unterdrückungsmechanismen in cis dominierten Gruppen. Es geht um Empowerment und die Kraft von queeren Safe Spaces. Es geht um Verbundenheit und die Stärke vom öffentlichen Sprechen.
Link zum Redebeitrag von Queering Defaults:
https://queeringdefaults.noblogs.org/post/2021/03/09/8-3-2021-deuengl/
Schuld und Scham
In unserer zweiten Folge sprechen wir über die großen Gefühle Scham und Schuld. Was wir darunter verstehen. Wie Scham und Schuld unsere persönlichen Auseinandersetzungen mit eigenen Gewalterfahrungen geprägt und beeinflusst haben. Welche gesellschaftlichen Strukturen für uns dahinter stecken. Welche Normen und Mythen Scham- und Schuldgefühle bestärken, Gewalterfahrungen als persönliches Problem darstellen und Entpolitisieren. Was uns im Umgang mit Schuld- und Schamgefühlen geholfen hat. Wir sprechen über Verletzlichkeit, Wut, Zärtlichkeit und Verantwortungsübernahme.
Über Uns
Wir erzählen, wie wir individuell zu diesem Podcast gekommen sind und warum es uns so wichtig ist, dass es ihn gibt. Es geht um sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung. Um das Sprechen und Nicht-sprechen. Um Auseinandersetzungen mit unseren Erfahrungen nach der Gewalt. Um schöne und schwere Momente. Um Empowerment, Freund:innenschaft und die Stärke von Kollektiven.