VORTRÄGE
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VORTRÄGE
Was Betroffenheit von sexualisierter Gewalt bedeutet wird oftmals sehr eindimensional gedacht. Menschen haben Annahmen und Bilder im Kopf, was eine Vergewaltigung ist, wer überhaupt vergewaltigt werden kann und wie eine betroffene Person sich zu verhalten hat. Solche Vergewaltigungsnarrative sind auch oft durchzogen von rassistischen, transfeindlichen, heteronormativen* und ableistischen** Grundannahmen. Ob in Nahbeziehungen, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der linken Szene oder politischen Gruppen, in medialen Darstellungen, in Behörden oder in Gesundheitseinrichtungen sind gesellschaftspolitische Diskurse wirkmächtig, die einen selbstbestimmten Umgang von Betroffenen erschweren oder verunmöglichen.
Als Gruppe ist es uns wichtig, sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung als vielschichtige Themen zu behandeln und diese Annahmen und Diskurse genauer unter die Lupe zu nehmen. Deshalb haben wir uns seit unserer Gruppengründung mit verschiedenen Aspekten und Thematiken auseinandergesetzt, bei denen es uns an Komplexität mangelt. Einige dieser Inhalte und Einsichten möchten wir gerne mit euch in einem Vortragsformat teilen! Bisher haben wir einen Vortrag entwickelt, der sich um das kollektive Thematisieren von sexualisierter Gewalt dreht. Diesen haben wir mit einem Schwerpunkt auf Hindernisse für einen selbstbestimmten Umgang zu einem zweiten Vortrag weiterentwickelt. Genauere Infos findet ihr hier weiter unten.
Falls ihr uns für einen Vortrag einladen wollt, kontaktiert uns gerne über: sichtbarundselbstbestimmt@riseup.net
* Heteronormativ bedeutet, das alles auf Heterosexualität bezogen wird. In diesem Kontext könnte das also heißen, dass bei sexualisierter Gewalt immer von Gewalt zwischen Männern (als Täter) und Frauen (als Überlebende) ausgegangen wird.
** Ableistisch [von englisch „able“ = „fähig“] bedeutet, dass nur bestimmte, als „normal“ und „gesund“ empfundene Körper mitgedacht werden, dass z.B. sexualisierte Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderung kaum gesehen oder sich vorgestellt wird.
Nicht einfach nur ein Einzelfall
Wie sexualisierte Gewalt thematisieren und kollektiv Verantwortung übernehmen
In unserem Vortrag geht es um die Frage, warum es Betroffenen von sexualisierter Gewalt und/oder Vergewaltigung so schwer gemacht wird, sich selbstbestimmt zu dem Thema zu äußern, welche diskursiven und materiellen Hindernisse es gibt. Auf der Basis von Betroffenen-Stimmen möchten wir beleuchten, was gesellschaftlich und in der linken Szene beim Thematisieren von sexualisierter Gewalt schief läuft und welche Wünsche wir als Gruppe an einen solidarischen Umgang haben.
Hindernisse im selbstbestimmten Umgang mit der Betroffenheit von sexualisierter Gewalt
In diesem Vortrag wollen wir sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung als vielschichtige Themen behandeln und Annahmen, Diskurse und Bilder im Bezug auf Betroffene und deren Auswirkungen auf einen Umgang mit eigener Betroffenehit betrachten. Dabei wollen wir mögliche psychische und körperlichen Auswirkungen (z.B. durch Trauma) genauer unter die Lupe nehmen und in den Kontext diskursiver und materieller Hindernisse einordnen. Auf der Basis von Betroffenen-Stimmen möchten wir beleuchten, was gesellschaftlich beim Thematisieren von sexualisierter Gewalt schief läuft und welche Wünsche wir als Gruppe an einen solidarischen Umgang haben.